Dies ist Morgen

Fotos: Angela von Brill

Dies ist Morgen

15.2.2015, 11-14 h, Kunsthalle Osnabrück

Die Künstlerin Susanne Bosch stellt die Frage nach dem guten Leben für alle Menschen auf dieser Welt. Sie hat sich in Osnabrück und Umland umgesehen, wer vor Ort an zukunftsweisenden, innovativen Lebens- und Arbeitsbedingungen arbeitet. Es gibt sie auch hier! Manche sammeln übrige Lebensmittel und verteilen sie weiter, andere betreiben Gemeinschaftsgärten, bauen eigenes Gemüse an, andere betreiben solidarische Landwirtschaft, fahren einen Bürgerbus, pflegen und ernten „herrenlose“ Obstbäume, produzieren eigenen Strom, versuchen sich in neuen Heilmethoden, wieder andere verhindern durch kreative Interventionen die Abschiebung von Asylant/innen und vieles mehr.

Susanne Bosch hat zahlreiche dieser Initiativen besucht, traf Menschen an Küchentischen, auf Höfen, an öffentlichen Schreibtischen, in alten Fabrikgebäuden, in Stadtteil-Cafés. Was alle verbindet ist, dass sie von Ideen, manchmal Visionen und auch Missständen getrieben sind, beherzt und mit viel Eifer und Gemeinschaftssinn, nachhaltige Lebens- und Arbeitsprozesse aktiv und kreativ neu gestalten. Die Zeichen des Wandels offenbaren sich durch eine Gemeinsamkeit, die ohne Hierarchie und Ideologie auskommt und spontan das Notwendige für ein nachhaltigeres und gerechtes Leben der Menschen tut. Wie wird eine Idee zur Tat oder gar zu einer Gesellschaftsbewegung? Diese oft stillen Bewegungen, von der Politik und den Medien nur vereinzelt wahrgenommen, bringen vielleicht das hervor, was eines Tages als größte Transformation der menschlichen Gesellschaft gelten wird.

Ein afrikanisches Sprichwort lautet: “Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern”. Susanne Bosch möchte, dass sich die vielen “kleinen Leute” treffen, vernetzen, dass Ideen die “Runde” machen und vielleicht Mitmacher/innen oder Nachahmer/innen finden. Sie hat 25 Menschen in die Kunsthalle Osnabrück eingeladen (am 15.2.2015 von 11-14 h), damit sie interessierten Besucher/innen von ihrem Tun berichten.

50 der 125 bis zu 30-minütigen Zweier-Gespräche wurden mit Audio aufgezeichnet. Ferner wird eine Initiativenlandkarte entstehen, die aufzeigen soll, wo und wie die bereits bestehenden Projekte, fortlaufend auch zukünftige, zu finden sind. So werden das Wissen und die Modelle einer breiten interessierten Öffentlichkeit zugeführt.

Paul Hawkens, ein “Bioneer” und Autor, zählte 2013 bereits 2 Millionen Projekte und Organisationen mit innovativer Kraft für die Zukunft! DIES IST MORGEN sieht sich als regionaler Botschafter dieser heterogenen globalen Bewegungen und möchte der wachsenden Anzahl der vor Ort aktiven Projekte zu einer größeren Präsenz in der Öffentlichkeit verhelfen sowie gleichzeitig auch Bewusstsein dafür schaffen, wie eine ökologisch nachhaltige, sozial gerechte und geistig sinnerfüllte Welt Wirklichkeit werden könnte.

Dies ist Morgen ist Teil von Was für ein Fest?, 8. Februar – 29. März 2015 in der Kunsthalle Osnabrück mit Maria José Arjona, Andrew Beccone, Susanne Bosch, Thierry Geoffroy, Niklas Goldbach, Jorge Gonzalez, Pablo Helguera, Vlatka Horvat, Cheryl Pope, Luigi Presicce kuratiert von Pablo Helguera (MoMA, New York) und Julia Draganovic (Kunsthalle Osnabrück) in Zusammenarbeit mit Christel Schulte (Leiterin der Vermittlung Kunsthalle Osnabrück).

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Wir sind Kunst Die aktuelle Ausgabe des Magazins Oya widmet sich dem Schwerpunkt Kunst. Auf 90 Seiten bietet sie Lektüre zu »anders denken – anders leben« im Horizont von Imagination und Poesie, darunter dem Bericht „Wir sind Kunst “ von Anja Humburg über die dialogische Kunstperformance “Dies ist Morgen “ in der Kunsthalle Osnabrück. Unter www.oya-medien.de können Sie ein kostenloses Probeheft bestellen. PDF Download

 Die Osnabrücker Initiativen Landkarte 2016, eine gefaltete Landkarte in handlichem Format, stellt 49 Initiativen zu zukunftsfähigem Leben und Arbeiten in der Region vor, mit einer Kurzen Beschreibung einem Kontakt und der Verortung in der Stadt oder Region. Die Initiativen Landkarte gibt Einblick in eine Vielzahl von Initiativen und Projekten aus Osnabrück und dem Umland. Sie erfasst regionale Projekte, die sich für eine alternative Lebens- und Wirtschaftsweise engagieren. Die Sammlung dient der Erfassung von lokalen, zukunftsfähigen Aktivitäten im weitesten Sinne. Dabei handelt es sich sowohl um selbst-initiierte Projekte als auch um städtische oder private Unternehmen. Die Karte will Initiativen und Projekten in der Öffentlichkeit zu größerer Präsenz verhelfen. Die Karte führt  bestehende Projekte und Initiativen, Stand August 2015, auf. Download Landkarte

This is tomorrow

In the context of the exhibition ‚What a Feast? ‚, curated by Pablo Helguera (MoMA, New York) and Julia Draganovic (Kunsthalle Osnabrück) in collaboration with Christel Schulte
(Head of Art Eduction at Kunsthalle Osnabrück).
8 February – 29 March 2015
Kunsthalle Osnabrück

with Maria José Arjona, Andrew Beccone, Susanne Bosch, Thierry Geoffroy, Niklas Goldbach, Jorge Gonzalez, Pablo Helguera, Vlatka Horvat, Cheryl Pope, Luigi Presicce

The artist Susanne Bosch raises the question of a good life – for everybody on this planet. She went looking around in Osnabruck and its surroundings, who works locally on sustainable, innovative conditions for living and working. There is a lot to report! Some people collect left-over food and distribute it further, others run community gardens and grow vegetables, others operate Community supported agriculture, drive a citizen-bus, cultivate and harvest „stray“ fruit trees, produce their own electricity, try new methods of healing. Some prevent through creative interventions the deportation of asylum seekers and much more.

Susanne Bosch has visited many of these initiatives. She met with people at kitchen tables, in yards, at public desks, in old factory buildings and in community-run cafes. What connects all of them is, that they are driven by ideas, sometimes visions and also grievances, with much zeal and sense of community. They re-design actively and creatively sustainable living and working processes. The signs of change are revealed with one common denominator, which is, that there is no need for hierarchy and ideology when spontaneously doing what is needed for a more sustainable and just life of the people. How does an idea develop into action or even into a movement? These often silent movements, perceived only from time to time by politics and the media, might bring forth what will one day be regarded as the greatest transformation of human society.

An African proverb says: „If many small people in many small places do many small things, they can change the face of the world“. Susanne Bosch wants the many „little people“ to meet, to network, that ideas circulate and might find collaborators or imitators. She invited 25 people in the Kunsthalle Osnabrück (February 15th 2015 from 11am to 2 pm), to have a dialogue with visitors interested in their practices.

The up to 30-minute conversations will be audio-recorded. Furthermore, an “initiative map” will be created to show where and how the existing and future projects to be found. This way, knowledge and models will be made accessible to a wider audience.

As early as 2013, Paul Hawken, a „Bioneer“ and author, listed already 2 million projects and organizations with innovative strength for the future! THIS IS TOMORROW sees itself as a regional ambassador of these heterogeneous global movements and tries to offer a growing number of local projects a greater public presence as well as create awareness of how an environmentally sustainable, socially just and spiritually meaningful world could become a reality.

Are you interested? We invite you cordially to accept this invitation and to participate in creating a social sculpture at Kunsthalle Osnabrück.

Year

2015

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Category
Exhibitions, Installations, Performance / Events, Practice