Textiles Erzählen der Zukunft

Textiles erzählen der Zukunft – 100 Teppiche für eine Nachbarschaft

180qm gewebte Wandteppiche aus 100% recyclten Garnen, die in ca. 52 Einzelstücke als Wandteppich verteilt werden

62 getuftete, bedruckte, 100% recyclte Bodenteppiche

15 Kernthemen in 15 Segmenten der ISS Schule Eisenacher Starße Berlin

Ein geladener Kunst am Bau Wettbwerb (2.Preis)

Das Kunstwerk erstreckt sich in Form gestalteter Wand- und  Bodenteppiche durch das gesamte Schulgebäude. Grundlage der  Bildmotive auf den textilen Geweben ist eine Wissenscollage, die mit  den zukünftigen Hausnutzenden des Neubaus in der Eisenacher Straße  zwischen Sommer 2024 und Sommer 2026 erarbeiten werden. Textiler Teppich aus recyceltem Material bleibt auch bei Renovierungen  erhalten, da einfach zu demontieren. Ist sauber und geruchsneutral.

50 Bodenteppiche stehen in den 6 Foren der 6 Compartments zur Verfügung. Die mobilen Bodenteppiche werden mit 2 Metallösen versehen.  Es hängen jeweils 7 bis 8 Stück an Holzhaken in Greifhöhe an den Wänden der Foren. Zur Nutzung können sie abgenommen, auf den Boden gelegt und anschließend wieder dort aufgehängt werden.

In jedem Forum wird ein anderes Kernthema visualisiert. Es handelt sich um Themen, die Relevanz für Menschen an dem Ort haben. Hier dargestellt sind Kernthemen wie Sport, Freund*innen sowie einheimische Pflanzen.

Auszug aus dem Erläuterungstext:

„Freies Wissen weben und teilen. Lernen aus der Vergangenheit – Erzählen der Zukunft. Zur Recherche nutze ich das Format des collagebasierten Kaffeetrinkens. Dieses Verweilformat wurde vom non-profit Kunst- und Projektraum Kotti-Shop entwickelt; ich werde es für diesen Kontext adaptieren. Hierzu arbeite ich im Team mit Citizen Science und Commons-PraktikerInnen zusammen. Dazu laden wir alle SchülerInnen, das Lehrpersonal, die NachbarInnen, den umliegenden Vereinen, die zukünftige Abendschule und die VHS ein. Im Rahmen dieser Kaffee-Einladungen sammeln und teilen wir lokales Wissen, recherchieren, forschen und halten das gesammelte Wissen in Collageformaten fest. Gemeinsam weben wir ein historisches, politisches, geographisches, wirtschaftliches, klimatisches, biologisches Wissensgewebe in und über die Nachbarschaft. Dazu gehören regionale Beispiele regenerativer zirkulärer Kreisläufe von Rohstoffen, genauso wie die Geschichte hinter den Kriegsgräbern der BVG-Angehörigen auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof III, auf dem auch Kemal Altun und Ulrike Meinhof liegen. Von Juli 1946 bis 1948 gab es gegenüber der Schule in der Eisenacher Straße eine selbstverwaltete jüdische Stadt (DPs) für 4.185 BewohnerInnen. In den Kleingartenkolonien Mariendorfs finden sich experimentelle Modelle der Selbstversorgung.

Die Collagen verdichte ich zu Bildmotiven passend zu 15 Kernthemen, die sich als textile Gewebe in 15 Segmenten der Schule wiederfinden werden. Gleichzeitig übertragen alle Beteiligten das recherchierte Wissen auf Wikipedia, Creative Commons und Open Street Maps. Wir lernen, wie wir gemeinschaftliches Wissen in Mariendorf fördern können, indem wir kollektive Enzyklopädien nutzen. QR-Codes, die in die Teppiche eingewebt sind, verlinken zu Beiträgen auf Commons und Wikipedia. Dadurch laden wir die NutzerInnen ein, weiterzuschreiben, weiter zu forschen und sich am kollektiven Wissen zu beteiligen.

Die Breite der Teppiche sowie die genaue Platzierung wird gemeinsam mit Schule und ArchitektInnen  festgelegt. Die Bilder auf diesem Plakat sind als Platzhalter zu verstehen.“

Year

2024

Susanne's Involvement

Artist

Plakat

Category
Practice, Public Art
Tags
Kunst an Bau, Partizipation