Kritische Kartographie
Kartographische Prozesse ist die Methode der Projekte kommen und gehen | verweilen in Berlin Wedding (2018-2020) sowie des Projektes Stadtteilkarte der Geschichten in Zusammenarbeit mit Dr. Gloria Gaviria, Karl Marx Allee Berlin Mitte.
Kritische Kartographie hinterfragt das dominante Paradigma der Kartographie, das besagt, dass Karten neutrale Abbilder der Wirklichkeit seien. Als Methode analysiert sie Karten als Ausdruck und/oder Produzenten sozialer Wirklichkeiten. Durch kritisches Hinterfragen von Karten und ihrer Entstehung generell und im Einzelnen wird Wissen zeitlich und räumlich situiert, dessen Beziehung zu Macht untersucht und Grundlagen des Denkens in Frage gestellt.
Stadtteilkarte der Geschichten begann im Mai 2019 mit einem Stand auf dem Nachbaschaftsfest Schillingstrasse. Einen ganzen Tag lang befragten wir Anwohner*innen und luden zum Erzählen ein. Die vielen Daten und Infos werteten wir in Karten aus, die wir im Juli 2019 im Haus Der Statistik einem interessierten Publikum aus Nachbar*innen und Stadtinteressierten vorstellten. Aus dem kartographischen Prozess der Stadtteilkarte der Geschichten entwickelte sich aber auch der Prototyp eines interaktiven Rollenspiels. Wir luden im August 2019 zu Wir wollen das anders! ein, das als argumentatives Rollenspiel die Akteur*innen eines Stadtteils einlud, aus einer anderen Perspektive zu agieren und zu argumentieren.