„Kunst = Kapital“, formulierte Joseph Beuys. Damit fasste er in eine knappe Formel, was sein Weltverständnis war: „Die einzige revolutionäre Kraft ist die Kraft der menschlichen Kreativität.“
Darin verbirgt sich der Gedanke, dass jeder Mensch durch sein kreatives Handeln zum Wohl der Gemeinschaft beitragen und gestalterisch in die Gesellschaft hineinwirken kann. Die notwendigen Fähigkeiten – Spiritualität, Offenheit, Kooperation und Kreativität – seien in jedem Menschen bereits vorhanden, es gelte lediglich, diese Vermögen zu erkennen, auszubilden und zu fördern.
Ausgehend vom Beuys’schen Kapitalbegriff blickte die Ausstellung Who Pays? auf sich verändernde Geld- und Kapitalvorstellungen und einen damit einhergehenden Wandel von Bedeutungen und Werten. Who Pays? versammelte künstlerische Positionen von den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart. Sie sollten ermöglichen, aus unterschiedlichen Perspektiven unseren Vorstellungen von Reichtum und Armut, von Geben und Nehmen sowie von Teilhabe, die heutzutage zumeist auf rein ökonomische Aspekte reduziert werden, nachzugehen.