Prozess Begleitung. Mentoring.

Fotos: Sandra Maier und Susanne Bosch, 2022

Prozessbegleitung von THERE’S SOMETHING WRONG WITH MY HANDS. OH YES, THEY’RE NOT HOLDING YOU. Initiiert von der Kuratorin und Grafikdesignerin Annett Höland im Rahmen des Förderprogramms Buch und Literatur Ost+. Ausgehend von zwei Aufsätzen des Kulturtheoretikers Vilém Flusser (Das Nicht-Ding 1 und Das Nicht-Ding 2) untersuchte ein Team, wie digitale und analoge Mittel vielschichtige Inhalte zugänglich machen und Raum für Begegnung und Zusammenarbeit schaffen können. Mit Hanna Bergman, designer, The Reading School, Copenhagen, Delphine Chapuis Schmitz: artist and lecturer, Zurich, Annett Höland: curator and graphic designer (project initiator and manager), Schaan / Liechtenstein, Anita Jóri, linguist and researcher, Vilém Flusser Archive, Berlin, Silvio Lorusso: artist and researcher, Rotterdam, Hannes Oswald: architect, Zurich.

Endveranstaltung 1.-4. Juli 2022

Im Rahmen seines ersten physischen Zusammenkommens boten die transdisziplinären und aus verschiedenen Regionen Europas stammenden Projektteilnehmenden dem Publikum im Literaturhaus am vergangenen Wochenende vertiefende Einblicke in das Projekt «There’s something wrong with my hands. Oh yes, they’re not holding you.»
Die Eröffnung der Ausstellung war gerahmt von einer Einführung von Mathias Ospelt, Vertreter des Förderprogramms «Buch und Literatur Ost+», die anschliessend von Annett Höland aus der Perspektive der Projektinitiatorin erweitert wurde. Es folgte die Lesung «Digital Fatigue in 11 tableaux», in der die sechs Projektteilnehmenden in wechselnden Rollen den literarischen Text von Delphine Chapuis Schmitz in einer Deutsch-Englischen Fassung vortrugen. Eindringlich setzte der Text die pandemische Weltwahrnehmung von Realraum und Kommunikation durch digitale Medien mit persönlichen Erlebnissen der Autorin in Verbindung.
Am Samstag stellte Anita Jóri, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Flusser Archiv Berlin, in ihrem Vortrag «Design, Machine, Technology, Ars and Art» anschaulich die Verwebung der Biografie von Vilém Flusser mit seinen Gedanken zu Design und philosophischer Fiktion dar. Anschliessend berichtete das Projektteam in einem Reflexionsgespräch mit dem Publikum, moderiert von Susanne Bosch, von den Highlights sowie Herausforderungen der (virtuellen) Zusammenarbeit. Der Tag endete mit einer Schreibwerkstatt, angeleitet von Anna Ospelt, welche mit drei kreativen Methoden die Teilnehmenden einlud, sich einen Ausschnitt des Textes spielerisch anzueignen.
Am Sonntag führte der Künstler Silvio Lorusso anhand von Textanmerkungen, die in Form von grossen „Post-Its“ neben anderen Beiträgen im ganzen Gebäude in Erscheinungen treten, durch die Texte Flussers. Das dreitägige Eröffnungsprogramm endete mit dem Workshop «Play and Learn. A Toolkit for Experiencing a World of Things» mit Hanna Bergman, Initiatorin The Reading School, welche die Teilnehmenden mit drei Übungen kollektiv und performativ in einen Erfahrungsraum einführten. Die Veranstaltungen wurden begleitet von «metametaprogram» von Bérénice Serra, einer temporären begehbaren Grafik ihrer interaktiven Geschichte auf dem Vorplatz und einer Schreibperformance von Shelby Stuart. Die dabei entstandenen Texte sowie die anderen Beiträge können noch bis Ende August an der Poststrasse 27 in Schaan erkundet werden.

Year

2019-2022

Project lead

Annett Hörlnad

Category
Expertise & References, Inbetween Practice & Theory, Moderation / Facilitation